Inhaltsverzeichnis
1. Was ist an Fischöl so besonders und wozu Omega 3 Fettsäuren?
2. Fischöl für starke Nerven – einige Anwendungsmöglichkeiten
2.2 Fischöl kann laut Studien Psychosen verhindern
2.3 Omega 3 Fettsäuren bei bipolarer Störung
2.4 Nutzen von Fischöl bei Depressionen
2.5 Fischölprodukte könnten Feindseligkeit und Aggressionen von Borderlinern senken!
3. Hinweise für den Kauf und die Einnahme von Fischöl
1. Was ist an Fischöl so besonders und wozu Omega 3 Fettsäuren?
Regelmäßig Fisch zu essen, gilt gemein hin als günstig für die Gesundheit und als Teil einer ausgewogenen Ernährung. Tatsächlich ist besonders in Fischsorten, die reich an Fetten sind (Lachs, Sardine, Makrele), ein hoher Anteil an sogenannten mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu finden. Omega-3-Fettsäuren sind nun eine besondere Gruppe von mehrfach ungesättigten Fetten.
Was macht Omega-3-Fett aber so besonders? Für uns Menschen sind diese Fette essenziell, also wir sind auf eine externe Zufuhr angewiesen, da unser Körper nur mit diesen leben kann, sie aber nicht selber produzieren kann. Besonders relevant sind wohl Alpha-Linolensäure, welche vor allem in Algen oder Pflanzenölen vorkommt und Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA), welche eine sehr heilsame Wirkung im menschlichen Körper haben und Teil der meisten Untersuchungen sind, die günstige Effekte von Omega-3-Fetten auf uns nachwiesen.
Für die körperliche Gesundheit scheint das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 entscheidend zu sein: Omega-6-Fette sind auch oft in tierischen Produkten enthalten und sollen für Entzündungen und weitere Probleme in unseren Körpern sorgen, wobei Omega-3 da der rettende Gegenspieler sein soll. Es gibt einige Studien und Erfahrungsberichte, die zeigen, dass Omega-3-Fette zur Prävention und Linderung von psychischen Problemen eingesetzt werden können. Dies liegt nahe, denn unsere Nerven und das Gehirn benötigen strukturell und physiologisch Omega-3-Fette, ohne diese geht da nichts! Es ist auch interessant, dass viele psychische Probleme nachweislich bei Menschen auftreten, die geringe Omega-3-Werte aufweisen.
2. Fischöl für starke Nerven – einige Anwendungsmöglichkeiten
Da unsere Nerven stark abhängig sind von Omega-3-Fettsäuren, ist jeder Mensch mit psychischen Problemen gut beraten, sich zu bemühen, genügend von diesen wertvollen Fetten aufzunehmen. Nicht jeder kann diesen Bedarf mit der Nahrung decken, daher kann es sinnvoll sein, ein Fischölprodukt regelmäßig einzunehmen. Viele psychisch Kranke profitieren davon, was sich auch mit folgenden grundlegenden Funktionen und Wirkprinzipien von Omega-3-Fettsäuren erklären lässt:
Regulation von Botenstoffsystem
Regulation von Hormonen
günstige Beeinflussung von Signalsystemen innerhalb von Zellen
Vermehrung von Verzweigungen und Synapsen an Nervenzellen
Vor allem DHA und EPA scheinen diese günstigen Effekte zu bewirken, weniger des pflanzliche Alpha-Linolensäure.
2.1 Fischöl bei ADHS
Dass Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Gedeihen von Heranwachsenden und deren Nervensystem spielt, steht schon außer Frage. Es gibt bereits einige Studien, die zeigen konnten, dass Omega-3-Fette zur Linderung von ADHS-Symptomatiken beitragen können. In dieser (Omega-3 Polyunsaturated Fatty Acids in Youths with Attention Deficit Hyperactivity Disorder: a Systematic Review and Meta-Analysis of Clinical Trials and Biological Studies (nih.gov) ) Vergleichsarbeit untersuchten die Forscher den Effekt von Omega-3-Fetten in vergangenen Studien: Insgesamt 8 Studien mit mehreren Hundert Teilnehmern zur Untersuchung täglicher Gaben von EPA wurden ausgewertet. Vor allem ab einer Einnahme von 500 mg EPA täglich, konnte gezeigt werden, dass dies merklich die Probleme mit Konzentration und teils auch Hyperaktivität bei vielen der Probanden linderte. Angesichts der teils starken Nebenwirkungen, die Stimulanzien (Drogen wie Ritalin und andere, nur zu bekommen mit einem speziellen Betäubungsmittelrezept), sollte jede milde Therapieoption ausgenutzt werden. Vielleicht profitiert nicht jeder Mensch mit ADHS von Fischöl, besonders wenn er schon gute Omega-3-Werte im Körper hat (wahrscheinlich die Wenigsten).
2.2 Fischöl kann laut Studien Psychosen verhindern
Menschen mit Schizophrenie haben nachweisbar niedrigere Spiegel von Omega-3-Fetten als die gesunden Vergleichspersonen. Zum einen gibt es gute Studien, die zeigen, dass Fischöl einen Mehrwert für Menschen mit Psychoseerfahrung hat. Einen sehr guten Überblick über die Forschungslage bietet diese Arbeit:
Supplementation with Omega-3 Fatty Acids in Psychiatric Disorders: A Review of Literature Data (nih.gov)
Man findet dort aufgelistet 11 Studien zum Thema Omega-3-Fette und Schizophrenie. Die meisten Studien zeigten eindeutig einen positiven Effekt auf die Positiv- und Negativsymptome bei Schizophreniepatienten. Zudem fanden Forscher auch einen präventiven Effekt von Omega-3-Fetten bei Menschen, die ein hohes Risiko hatten, an einer Psychose oder Ähnlichem zu erkranken: Weniger von ihnen wurden mit Omega-3 wirklich krank im Vergleich zu denen, die es nicht nahmen. Als Mensch mit Psychoseerfahrung schätze ich meine Fischölkapseln sehr, ich nehme sie schon sehr lange jeden Tag ein und habe das Gefühl, dass sie zu meiner Stabilität beitragen.
In den oben genannten Studien wurden Dosierungen von zirka 1 Gramm bis 4 Gramm Omega-3 verwendet.
2.3 Omega 3 Fettsäuren bei bipolarer Störung
Nahrungsergänzungsmittel und bipolare Störungen sind kein einfaches Unterfangen: Mal könnten die Betroffenen eine Substanz zur Stimmungsaufhellung und mal eher das Gegenteil, etwas „zum Runterkommen“ gebrauchen. Da die Betroffenen oft zwischen den beiden Polen hin und her schwingen, müssen einseitig wirkende Mittel schnell und flexibel angepasst werden, um zum Beispiel eine Manie nicht zu befeuern (stellt euch vor, in einer manischen Phase nimmt man immer noch das antidepressiv wirkende Johanniskraut aus der Depression – kein guter Mix!). Es wäre sicher nicht schlecht etwas zur Hand zu haben, was nachweislich die allgemeine Nervengesundheit stärkt – da ist Fischöl sicherlich einen Versuch wert.
Nachweislich hatte Omega-3 einen günstigen Effekt auf die Depressivität von Menschen mit bipolarer Störung laut diesen beiden Studien:
Omega 3 fatty acids in bipolar disorder: a preliminary double-blind, placebo-controlled trial – PubMed (nih.gov)
Efficacy of ethyl-eicosapentaenoic acid in bipolar depression: randomised double-blind placebo-controlled study – PubMed (nih.gov)
Es gibt auch eine Untersuchung (Randomized, placebo-controlled trial of flax oil in pediatric bipolar disorder – PubMed (nih.gov) ) in der Omega-3-Fette (hier die pflanzliche Alpha-Linolensäure – diese wird im Körper aber in das DHA bzw. EPA umgewandelt) die gesamte Schwere der bipolaren Erkrankung reduzieren konnte.
Zwar sind dies alles keine großen Studien, die auf lange Zeit angelegt waren, aber einen Hinweis für den Nutzen von Omega-3-Fetten bei bipolarer Störung, sehe ich eindeutig.
2.4 Nutzen von Fischöl bei Depressionen
Dieser nützliche Link (PubMed Central, Table 2: J Clin Med. 2016 Aug; 5(8): 67. Published online 2016 Jul 27. doi: 10.3390/jcm5080067 (nih.gov) ) offenbart euch 14 Studien kurz zusammen gefasst. Sie alle untersuchten den Effekt von Omega-3-Fetten auf Depressionen.
Wir können es hier kurz machen: Die meisten Studien fanden eindeutig eine antidepressive Wirkung von Omega-3. Die verwendete Dosis lag im Bereich von 1–4 g Omega 3 pro Tag.
Sicherlich wird niemand von Depressionen geheilt, nur weil er anfängt Fischölkapseln einzunehmen. Dass die Einnahme von Fischöl aber die Nervengesundheit verbessern kann, das zeigen die Studien und auch einzelne Erfahrungsberichte und vielleicht wird dadurch bei dem ein oder anderem auch die Depression besser ertragbar.
2.5 Fischölprdukte könnten Feindseligkeit und Agressionen von Borderlinern senken!
Die bereits oben mehrfach verwendet Vergleichsstudie liefert auch zum Thema Omega-3 und Borderline interessante Ergebnisse: Hier (PubMed Central, Table 5: J Clin Med. 2016 Aug; 5(8): 67. Published online 2016 Jul 27. doi: 10.3390/jcm5080067 (nih.gov) ) kann man nachlesen, dass
es schon mit mehreren Hundert Borderlinern Versuche gab und alle konnten günstige Effekte von Omega-3 nachweisen: Vor allem, dass feindselige und aggressive Verhalten konnte reduziert werden, aber auch Stress, Depressivität und Impulsivität wurden teilweise gelindert.
3. Hinweise für den Kauf und die Einnahme von Fischöl
Wenn ihr Fischöl ausprobieren möchtet, kommt hier wie immer ein rechtlicher Hinweis: Dieser Text ist keine Therapieempfehlung, ich bin kein Arzt und liefere euch nur meine subjektiven Informationen. Bitte setzt nicht einfach Medikamente ab oder verpasst es, euch Hilfe zu suchen, wenn es euch nicht gut geht.
Es gibt viele Produkte, die Fischöl enthalten – ihr findet weiter unten von mir Empfehlungen von Präparaten, die ich selber kaufe und mit gutem Gewissen jedem empfehlen kann. Dabei sind die Preise und auch die Qualität sehr unterschiedlich. Für mich sind die Fischöle aus der Apotheke und Drogerie oft zu niedrig dosiert und im Gegensatz dazu recht teuer. Ihr habt die Wahl aus Kapseln oder dem reinen Fischöl, dass ihr dann mit einem Löffel einnehmt. Fischöl schmeckt, wer hätte das gedacht, extrem (!) nach Fisch. Wenn ihr da etwas empfindlich seid, seid ihr mit Kapseln auf der sicheren Seite. Manche Kapseln entwickeln aber nach einiger Zeit schon einen sehr starken Fischgeruch, was für empfindliche Nasen schon mal problematisch werden kann. Im Prinzip ist es erst mal egal, ob ihr Kapseln oder reines Fischöl nehmt, die Zusammensetzung ist ja entscheidend!
Wenn sich so die Studien anschaut, scheint man mit 2 Gramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag eine gute Grundlage zu haben, um komplett von diesem Allrounder profitieren zu können.
Es ist auch sehr wichtig, dass in eurem Produkt der Wahl wirklich die aktiven Omega-3-Säuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) enthalten sind. Laut Forschung ist es besonders günstig, wenn das Verhältnis von EPA zu DHA über 1 beträgt!
Vielleicht weißt du, dass manchmal im Zusammenhang von Fischverzehr vor einer zu hohen Schwermetallbelastung gewarnt wird. Tatsächlich habe ich dies etwas recherchiert und fand, dass die zugelassenen Produkte in Deutschland wohl alle gut von den staatlichen Behörden untersucht und als unbedenklich eingeschätzt wurden.
Oft werden die Fischölpräparate stark gereinigt und dabei werden eben auch die Schwermetalle großteils entfernt.
Kommen wir hier nun zu meinen Empfehlungen, die ich auch selber schon gekauft habe – ihr könnt euch die Produkte durch einen Klick auf das Bild selber bei Amazon anschauen, wenn ihr dann kauft, bekomme ich ohne, dass ihr mehr zahlt, eine kleine Provision:
Absoluter Favorit ist die Firma Norasan, welche hier viele sehr saubere und sogar vegane Omega-3-Kapseln anbieten.
Das Produkt von „Nature´s Love“ bietet auch einge gute Menge „vegane Fischölkapseln“ zu einem fairen, sogar etwas günstigeren Preis. Das Verhältnis von EPA zu DHA ist sehr gut und die Kapseln schmecken komplett neutral. Insgesamt liebe ich diese Firma und habe bisher nur sehr gute Erfahrung auch mit anderen Supplementen gemacht.
Wer ein tierisches Produkt bevorzugt, kann hier auch gerne ein bewährtes Produkt von Nature´s Love bestellen:
Beachtet, dass Fischöl oxidieren kann, wenn es zu warm oder unter zu viel Sonneneinstrahlung gelagert wird. Das gilt auch für die Kapseln! Wenn ihr länger davon etwas haben wollt, lagert es entsprechend!
4. Fazit
Fischöl und Omega-3-Fettsäuren wurden vor einiger Zeit sehr hochgepriesen und wurden zu der Zeit, als man auf deren Bedeutung aufmerksam wurde, auch stark beworben. Gerade für die Nervenfunktion, aber auch für das Herz-Kreislaufsystem, die Blutgerinnung, Blutfette und Entzündungen im Körper scheinen Omega-3-Fette eine entscheidende Rolle zu spielen. Sicherlich ist Fischöl keine Wunderpille, aber viele scheinen davon profitieren zu können, gerade wenn sie zu einem der vielen Menschen gehören, die zu niedrige Spiegel von diesen essentiellen Mikronährstoffen aufweisen.
Die Studien sind vielversprechend und mittlerweile basieren bereits einige therapeutische Konzepte auf der Gabe von Omega-3-Fettsäuren (siehe orthomolekulare Medizin u. a.). Gerade weil es auch sehr viel Kritik, gerade aus den Leitmedien, an dem Hype mit Fischöl & Co gibt, sollte man vielleicht da mal näher hinschauen und für sich ausloten, ob man von dieser vergleichsweise günstigen und milden Therapieoption profitieren kann.