Viele psychisch Erkrankte haben sehr starke Fühler für andere: Sie sind empathisch, da sie durch ihre Probleme ein besonderes Gespür für die Umgebung und die inneren Welten erlangt haben.
Leider sind diese Menschen, unter welchen oft wirklich hochkarätige Wesen sind, auch dementsprechend dünnhäutig.
Dadurch empfinden sie mehr von den anderen, die Abgrenzungen sind durchlässiger.
Viele sagen auch selbst, dass sie die Gefühle und Empfindungen der anderen sprichwörtlich aufsaugen.
Man kennt unter den Psychologen Übertragungsphänomene: Gefühle, Gedanken und auch Urteile vom anderen, tauchen plötzlich in einem selbst auf. Wenn man dort nicht wachsam ist oder eine Einführung in solche Phänomene erlangt hat, kann es schnell zu Verwechslungen kommen, die einem nicht gut tun:
Man verwechselt die eigenen inneren Dinge mit denen der anderen oder fängt plötzlich an, völlig Fremdes wie Ängste oder verwirrte Gedanken, als die eignen einzuordnen. Dies können verwirrte sexuelle Empfindungen sein, paranoide Deutungen oder auch Verbitterungen über das Leben und vieles andere mehr.
Leider wird mit diesen Phänomenen auch destruktiv „gespielt“: Mentale Beeinflussungen (siehe psychologische Effekte wie Andoraeffekt u.a.) gibt es nicht nur bei Harry Potter, sondern sind längst nachgewiesen, unter Eingeweihten Fakt. Über Social Engeneering, Werbung für Produkte, psychologische Kriegsführung oder auch persönliche Streitigkeiten – diese Bereiche sind weiter verbreitet, als vielen klar ist.
Auch Gewichtsprobleme werden gerne verschoben: Die eigenen Mitmenschen sind ein gewaltiger Einflussfaktor – ihre Stärken und Schwächen übertragen sich nachweislich. Auch Gelüste auf süßes oder fettiges Essen sind Angewohnheiten, die sich übertragen können. Sogar schon die Edda kennt solche Geschehnisse: Es ist die Rede von Päckchen, die man über die eigene Schulter auf andere wirft (sinngemäß). Schuldverschiebung soll für die Probleme der heutigen Zeit eine wichtige Rolle spielen: Solche „Päckchen“ zu übernehmen, will also gut überlegt sein. 😉
Man tut also gut daran, sich bei plötzlich auftretenden Wesensveränderungen genau hinzuschauen und zu fühlen: Ist das wirklich mein Teil oder sind es fremde Angelegenheiten, die sich hier bei mir breit machen? Oft hilft es sich dies bewusst zu machen, abzuwarten und über die Konsequenzen nachzudenken, wenn die, meist schlechten, Gewohnheiten der anderen in einem selbst auftauchen. Es hilft dann zu verstehen, dass es nicht die eigenen dysfunktionalen Anteile waren.