Außerdem gibt es viele übermäßig edelmütig geprägte Menschen, die einen massiven Helfertrieb haben und unter diesem in eine Überforderungssituation geraten können.
Gerade in Ehrenämtern oder unter den „guten Seelen“ sind viele, die sich zu sehr aufgeben und in einer scheinbar sinnvollen und rettenden Rolle ihre Energien, ihre Zeit und ihre Gesundheit schlussendlich vergeuden.
Natürlich gibt es wie immer auch die Gefahr, enttäuscht zu werden: Nicht jeder kommt mit Selbsthilfe weiter oder findet dort, was er erwartet.
4. Eigene Erfahrungen
Meine eigenen Erfahrungen sind recht reichlich im Bereich der Selbsthilfe: Natürlich habe ich mich schon immer gerne mit Betroffenen ausgetauscht, informiert und überall hingedrängt, um Probleme lösen zu können.
Über die Jahre bin ich mehr oder weniger lose zu Selbsthilfegruppen gegangen bis hin zur eigenen Initiierung einer solchen. Man trifft sich dort regelmäßig und durch die gute Förderung durch den Staat sind auch Anschaffungen von Büchern oder zum Beispiel der Besuch von Tagungen möglich.
Letztlich war für mich die Selbsthilfegruppe ein sehr wichtiger Punkt zu Genesung: Wir sind zusammen irgendwie immer mehr dahinter gestiegen, dass die Medikamente und ein trauriges Zombiedasein, dass einem die meisten Ärzte und die Medizin zu bieten haben, nicht alles sind und schon gar nicht die einzige Alternative.
So haben wir uns über engagierte Ärzte und gegenseiten Austausch ermuntert nicht aufzugeben, einander zugehört, begleitet und auch unterstützt eine bessere Lebensqualität zu erreichen.
Einige konnten sehr gute Fortschritte machen, leben heute mit zumindest niedrigeren Dosen an Medikamenten teilweise mit Familie und Arbeit recht zufrieden.
Letztlich ist auch der gemeinsame Raum, in dem man sich vertraut besprechen kann eine schöne Sache. Dafür bin ich der Gruppe und ihren Teilnehmern bis heute sehr dankbar.
Mit der Zeit fand ich auch in ein Übungsleiter- bzw. Ehrenamt in einer Einrichtung, welche psychisch Erkrankte betreut und Ihnen verschiedene Angebote wie ein Kaffee mit Sitzplätzen oder Ergotherapie zur Verfügung stellt. Weiter zu Teil 4.